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nun ist es wieder soweit, die erste woche des neuen projektes nähert sich dem ende.
taschen gepackt,hotel ausgecheckt, reservierungen bestätigt und ab ins büro, dann auf die verstaute (nein nicht versaute, obwohl das manchmal auch passt) autobahn geworfen und heimgeruckelt.
ich bekomme immer zu hören: Boah toll du bist jetzt in ... (zutreffendes bitte einsetzen, z Zeit münchen) , oder na schön du kannst auslandsurlaub machen und, und ...
nur scheinen alle (ausser die,die diese "mühlen" kennen) zu vergessen, dass man hier arbeitet, dass man hier genauso seine 40 std (plus einige überstunden, selbstnatürlich unbezahlte) absitzt, wie zu hause. noch dazu ist man bei einem kunden vor ort, also hat man das zweifelhafte vergnügen: immer mit argusaugen überwacht zu werden, dass man ja nur kein minütchen teuer bezahlte zeit vertut; bekommt die dümmsten oder schwersten jobs, da man ja sooo viel verdient (jo die firma schon) und eh ein externer ist ; sitzt meistens in den ödesten industriegebieten mit ebensolchen hotels, stopft grausliches essen in sich rein und ist vornehmlich mal alleine, sehr,sehr alleine.
das (immer zu kleine) hotelzimmer wird zum verlies, zur modernen folterkammer, der letzte flecken von privatsphäre, die keine ist.
und die stadt selbst, die man "besucht" ?? die liegt in nahezu unerreichtbarer entfernung und ist doch so nah, klar am abend ein lokal suchen, aber sonst ? zu geschäftszeiten ist man am arbeiten und sonst hängt einem das dauernde "unter menschen sein" bald zum hals raus. aber zurückziehen ist nicht, nach kurzer zeit stellt sich eine art lagerkoller ein.
man wird aggressiver, kurzangebundener und im gegenzug unglaublich vorsichtig, dass man nur ja keinen "kunden" beleidigt oder dgl.
aber, in den zeiten der höchsten arbeitslosigkeit , der existenzängste bleibt einem halt nichts anderes übrig, als das gelernte anzuwenden, wo man halt hingetan wird.
also wer glaubt, dass consulterleben was tolles ist, dem sei gesagt, dass es eine gewisse zeit schon spass macht, herumzureisen, in diversen hotels abzusteigen und neue firmen (und deren mitarbeiter) zu treffen, aber bald hat man die frühstücksbuffets satt, die ständig gezwungen lächelnden gesichter, die einem ja doch nur etwas andrehen wollen, die nie passenden betten , der ständig wechslende frass und die flugzeuge, die immer zu engen.

der gute alte spruch : dann hättest halt was gescheites gelernt, den man sowieso dauernd zu hören bekommt, stimmt sicher teilweise, aber wenn man sich einmal in eine gewisse finanzielle abhängigkeit begeben hat, wenn die bank hinter dir steht ,das pfötchen aufhaltend und dein konto die vorkommt wie ein schwarzes loch, dann versuch mal zu selbiger zu gehen und zu sagen: "hey boys, ich bin in eine non profit organisation eingestiegen und grabe nun brunnen in ost somalia", dann viel vergnügen, weil dann die finanzautomatik zuschlägt und du dann vor deinem privatruin stehst.
tilak meinte am 14. Jan, 16:00:
armer pezi,
trotzdem schön von dir zu hören !
Ich hoffe, die Herz Dame, die dich sicher schon sehnsüchtig erwartet ist dir ein Trost !
Ich schicke dir eine dicke Umarmung ! 
peziso antwortete am 14. Jan, 16:15:
vielen dank und sei *zurückumarmt*, ja die ladies warten schon, aber wird noch a bisserle dauern, bis ich loszischen kann.
dir auch alles, alles Liebe und auf ein baldiges wiedersehen!! 
creature meinte am 14. Jan, 16:42:
da hab ich auch so meine erfahrungen, früher, als ich noch einen gutbezahlten job hatte.
am sonntag nacht in wien in den autoreisezug, montag ganz zeitig in der früh frierend, hungrig und unausgeschlafen in feldkirch am bahnsteig wartend auf mein auto und dann bis am abend kundenbesuche, freitag nacht zurück mit dem auto nach wien!
und viele meinten, du hast`s gut, siehst so viel und bist immer woanders, dabei sind mir freunde und gespräche so abgegangen und ich litt unter der einsamkeit.
und das 15 jahre lang! 
peziso antwortete am 14. Jan, 23:11:
man hat zwar jeden schalen sparwitz schon einmal gehört, aber ein gutes gespräch ist unmöglich,
wenn man mal auf solchen "touren" sich was vom herzen reden möchte, kann man nicht, da das gegenüber jede gefühsregung sofort "benützen" wird.
es ist halt a einsames geschäft.
jaja feldkirch stand auch schon auf meiner liste, ist a trister ort, wennst net xibergern kannscht. 
fantasia meinte am 14. Jan, 22:03:
du bewirkst meistens was gutes bei mir
zum beipiel dass ich drüber nachdenke, ob es nicht doch ein wenig hart den externen gegenüber war, meinen mitarbeitern zu erklären, sie sollten nicht "zu lange" mit den externen tratschen - die sind schließlich extrateuer ... 
peziso antwortete am 14. Jan, 23:18:
GUT !!!
einerseits hast ja recht, externe kosten ne menge geld, aber ich erfahre oft mehr durch so ein kurzes gequatsche, als bei allen vorherigen meetings (übrigens ein reizwort für mich). weiters ist mir aufgefallen, dass zusammenarbeit mit externen, oft den stammmitarbeiter beflügelt.
und vergiss nicht, diese "besucher" erledigen oft in einer kürzeren zeit viel mehr agenden (und schon wieder so ein wort), weil sie bedeutend leistungsorientierter "erzogen" werden.
du kennst ja den bekanntesten consulter witz: SAP berater im alter von 160 gestorben. (berechnet nach den , dem kunden verrechneten stunden!) 
 

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